Dixi-Kasi: Historie & Geschichten
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Historie & Geschichten

Wie alles begann
Ursprünglich wollte der Krupp-Konkurrent Heinrich Ehrhardt einen Waffenkonzern aufbauen. Als er aber 1896 seine "Fahrzeugfabrik Eisenach" gründete, merkte er bald, daß nicht nur mit Kanonen ein gutes Geschäft zu machen war.

Gedacht - getan. Er erwarb die Nachbaurechte des französischen Decauville-Wagens und gab ihm den schönen deutschen Namen Wartburg. Ob mehr zu Ehren Eisenachs oder Richard Wagners, ist nicht bekannt. Das Fahrzeug wurde in zwei Ausführungen geliefert: als 4 PS luft- oder 5 PS wassergekühlter Zweizylinder, mit zwei bis drei Gängen. 1899 waren auf der ersten Internationalen Automobil-Ausstellung in Berlin nicht weniger als 10 verschiedene Wartburgtypen zu bewundern.
 
Das Unternehmen entwickelte sich technisch und auch sonst in jeder Beziehung gut: die Aktien stiegen bald auf das Dreifache ihres ursprünglichen Ausgabewertes. Als es jedoch um 1900 zu einer allgemeinen kurzen Krise im deutschen Fahrzeugbau kam, die auch in Eisenach einen plötzlichen Geschäftsrückgang verursachte, machte man dafür Erhardt und seinen Sohn verantwortlich, woraufhin beide 1903 die Firma verließen.
Das Unternehmen bekam den neuen Namen Dixi-Werke, einen neuen technischen Leiter, den Autopionier Willy Seck (der schon vor 1900 durch den Bau eines Flugmotors mit modernem Spritzvergaser von sich reden gemacht hatte) und jene neuen Automodelle, die den Namen Dixi zu einem Begriff werden ließen. Nach dem ersten Weltkrieg wurde Dixi von der Gothaer Waggonfabrik übernommen... 

DIXI DA1 

Im Jahr 1928 bauten die DIXI Werke Eisenach den bewährten Austin Seven in Lizenz nach. Es wurden Änderungen vorgenommen, wie z.B. das Versetzen der Lenkung auf die linke Seite und die Verwendung von metrischen DIN-Schrauben. Der Hubraum betrug 750 ccm.  Der DIXI wurde als geeigneter Kleinwagen von Handelsreisenden, Ärzten, Ingenieuren und auch Privatleuten gekauft. Als die Bayrischen Motorenwerke in das Automobilgeschäft einsteigen wollten, erwarben sie 1929 die Dixi Werke in Eisenach und begannen dort (?)  ihre Automobilproduktion. Der Dixi erhielt eine größere Karosse und wurde als BMW-Dixi DA2 bekannt. Interessant ist es zu wissen, daß die Limousinen-Karosse beim BMW DA 2 keine eigene Konstruktion war, sondern sie wurde dem französischem "Rosengart"abgekupfert".

Der erste BMW kam aus Berlin

Über Jahrzehnte galt es unter Kennern der BMW Historie als gesicherte Erkenntnis: Die ersten BMW Automobile wurden im damaligen Werk Eisenach gebaut. Jetzt aber, zum 75jährigen Jubiläum der weiß-blauen Automobil-Marke, muss die BMW Geschichte mgeschrieben werden: Das erste BMW Automobil verließ am 22. März 1929 eine Produktionshalle in Berlin-Johannisthal.

Die Automobilhistoriker Walter Zeichner und Rainer Simons haben bei der Recherche zu einem neuen Buch herausgefunden, wie es wirklich war: Ende der 20er Jahre beschloss der Vorstand der BMW AG den Serienbau von Automobilen. Nach verschiedenen Experimenten und Versuchen mit in München konstruierten Prototypen setzte man auf den Lizenzbau eines bereits fertigen Modells: Eine Variante des Austin Seven mit 15 PS aus 750 Kubik Hubraum.

Im November 1928 übernahm BMW die Fahrzeugfabrik Eisenach und begann, aus dem "Dixi", der in Eisenach gebaut wurde, einen neuen Kleinwagen mit dem BMW Markenzeichen zu entwickeln. Die Zeit drängte, deswegen beschränkte man sich dabei im Wesentlichen auf eine völlig neue Karosserie.

Zu jener Zeit tauchten die ersten modern gefertigten Ganzstahlkarosserien in Deutschland auf, gebaut für mehrere Firmen im großen Werk des amerikanischen Karosserieherstellers AMBI-BUDD in Berlin. Genau solch einen Aufbau sollte der erste BMW bekommen.
Kurzerhand mietete BMW eine AMBI-BUDD-Fabrikhalle in der Nähe des alten Flugplatzes Berlin-Johannisthal.

Schon am 22. März 1929 verließen die ersten BMW 3/15 PS DA 2 die Halle - und wurden eingelagert. Denn es dauerte noch bis zum 9. Juli 1929, ehe BMW mit seinem ersten Automobil an die Öffentlichkeit trat.

Diese Geschichte beschreiben Walter Zeichner und Rainer Simons in ihrem Buch "Die Entwicklungsgeschichte der BMW Automobile 1918 - 1932", das zum Jubiläum erscheint. 
       

Buchverstellung am 1. April 2004 auf der Techno Classica in Essen

Die Mobile Tradition der BMW AG stellte einer ausgewählten Schar von Oldtimerfreunden dieses wirklich interessante Werk der beiden Autoren Simons und Zeichner vor. Holger Lapp, der Leiter der BMW GroupMobile Traditon sprach vor dem begeisterten Publikum mit wichtigen Zeitzeugen des Unternehmens. Anschließend war die Premiere des Films "Der Scheunenfund". Ein freundlicher "Streifen", leider nicht von Experten gefilmt, sondern mit vielen "Fehlern", sei es in der Auswahl der Fahrzeuge als auch bei einigen Daten. Jeder geladene Gast bekam eines dieser herrlichen Bücher und konnte sich auch von den Autoren eine Widmung reinschreiben lassen.

Leider hatte ich noch keine Zeit, dieses Buch eingehend zu lesen. Eine oberflächliche Betrachtung beim "Querlesen" überzeugte mich von der akribischen Arbeit der Autoren. Es sind viele unbekannte Bilder zu sehen. Die Ermittlungen zum Bau der DIXIs sind äußerst präzise vorgenommen worden. Die Ablichtung der Dokumente mit teilweise brisantem Inhalt sind vorzüglich. Ich kann nur jedem interessierten DIXI - Freund empfehlen, sich dieses Buch anzuschaffen! 

 

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 Die Ausstellungshalle der Mobilen Tradition, Eisenach-Ecke
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  Rainer Simons und Holger Lapp im Gespräch über das Buch
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    So sieht das interessante Buch mit Schuber aus
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 Rainer Simons übergibt mir das unterzeichnete Exemplar
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  Der Autor umrahmt von Karl-Heinz Cramer und mir
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 Die erste BMW Limousine - noch ohne BMW Zeichen
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 Bericht über die Rennwagen vom Typ DA 3
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    Wunderschöne Ablichtungen von Dokumenten

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Das ehemalige Ambi Budd Werk in Berlin

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Erste BMW DA 2 Produktion in B-Johannisthal

 

 

Weitere AUSTIN Seven Lizenzen

Nicht nur der DIXI wurde dem bewährten Austin Seven nachgebaut, sondern in Frankreich der Rosengart, in den USA der Bantam und in Japan der DATSUN. Weitere Informationen über den Rosengart gibt es unter: www.rosengart-automobile.de. Ein Rosengart Fan - auch hier im Rheinland lebend - hat sich dieser Marke verschrieben. Über den Austin Seven gibt es beste Informationen unter www.austin-seven-club.de.

Als der Lizenzvertrag mit  AUSTIN in Longbridge auslief und BMW mit der Konstruktion des AM 1 begann, versuchten die Briten wieder den Austin Seven in Deutschland zu verkaufen. Dieses war wegen der hohen Einfuhrzölle einfach unmöglich. So lieferten sie die Austin Seven als Einzelteile nach Berlin, wo sie dann bei der Fa. Willys-Overland, Crossley auf Linkslenkung umgebaut, montiert und verkauft wurden unter Umgehung der hohen Einfuhrzölle. Von diesen Fahrzeugen tauchen immer wieder einige auf als Limousine, Roadster und Nippy. Der Name Willys-Overland, Crossley ist auf dem Typenschild mit der Ortsangabe Berlin aufgeführt.






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